ESWT (Extrakorporale Stoßwellen-Therapie)

ESWT (Extrakorporale Stoßwellen-Therapie)

Extrakorporale Stoßwellen-Therapie Orthopäde Moers

Physikalisch betrachtet sind Stoßwellen nichts anderes als besonders kurze Schallimpulse von sehr hoher Energie. Da die Stoßwellen von außen in den Körper einwirken, wird die Therapie mit Stoßwellen seither als "Extracorporale Stoßwellentherapie" (kurz: ESWT) bezeichnet.

Extrakorporale Stoßwellen sind hochenergetische Schallwellen, die von einem medizinischen Gerät erzeugt werden und schmerzarm in den Körper gelangen.
 
In der Orthopädie und in der Schmerztherapie wird die Extrakorporale Stoßwellen- Therapie angewandt, um Erkrankungen an Muskeln, Sehnen, Gelenken und Knochen zu behandeln.
 
Ziel der Stoßwellentherapie in der Orthopädie ist die positive Beeinflussung von Sehnen, Gelenkkapselanteilen, Knochenhaut und Nervenanteilen. Durch die Behandlung mit Extrakorporalen Stoßwellen kann eine Linderung oder sogar eine Beseitigung der Schmerzen erreicht werden.

Durchführung der ESWT

Die Stoßwellenbehandlung erfolgt in der Regel nachdem man den krankhaften Bezirk durch Ultraschall oder Röntgen genau geortet hat. Der Schallkopf des Stoßwellengerätes wird exakt auf den betroffenen Bezirk eingestellt und das Gebiet mit Stoßwellen "beschossen". Je nach Gerätetyp werden ca. 1500 bis 2000 Stoßwellen abgegeben. Im allgemeinen sind bis zu drei Behandlungen erforderlich. Nur in seltenen Fällen kommt es zu einer vierten oder fünften Sitzung. Bei Behandlungen mit geringerer Energie, z.B. am Ellbogen oder an der Ferse, ist eine örtliche Betäubung nicht notwendig und sinnvoll. Nur wenn eine Stoßwellenbehandlung mit hoher Energie erforderlich ist, sollte eine örtliche Betäubung erfolgen. Dies ist in der Regel bei Verkalkungen an der Schulter der Fall.

Wie erfolgreich ist die ESWT ?

Die Stoßwellentherapie zeigt seit Jahren in der täglichen Praxis ihre hohe Wirksamkeit bei der Behandlung bestimmter orthopädischer Krankheitsbilder. Bei den Standardindikationen (Kalkschulter, Fersensporn und Tennisellbogen) hat die ESWT wissenschaftlich nachgewiesene Erfolge. Je nach Krankheitsbild, Studie und Studiendesign konnten zwischen ca. 50% und 85% gute und sehr gute Ergebnisse erreicht werden.

Besonders bemerkenswert sind diese Erfolge deshalb, da die ESWT immer nur dann zur Anwendung kam, wenn alle anderen Therapiemöglichkeiten vollständig ausgeschöpft waren und nur noch die Operation als letztes Mittel neben der Stoßwellentherapie in Betracht kam (OP-Indikation).

Die häufig gestellte Frage nach möglichen Nebenwirkungen kann verneint werden. In seltenen Fällen sind lokale Blutergüsse oder eine kurzzeitige Verstärkung des Schmerzes beobachtet worden, andere Komplikationen wurden bisher nicht beschrieben.

Indikationen

Die häufigsten Krankheitsbilder, die mit der ESWT behandelt werden, sind:

  • Tennis- und Golfer-Ellenbogen
  • Chronische Schulterschmerzen
  • Plantarer Fersensporn

Was ist zu beachten?

Falls Unsicherheiten in der Diagnose bestehen, müssen diese durch weitere orthopädische Untersuchungen sowie - falls erforderlich - durch Röntgenbilder, Computertomographien, Kernspintomographien, Knochenszintigraphien, Laboruntersuchungen, neurologische Untersuchungen usw. geklärt werden.  
Als reine Vorsichtsmaßnahme wird eine Stoßwellen-Therapie im Falle einer Schwangerschaft nicht durchgeführt, auch wenn eine Beeinträchtigung des Kindes während der Schwangerschaft durch die Stoßwellenanwendung nicht wahrscheinlich ist. Weitere Ausschlusskriterien sind Tumor-Erkrankungen sowie akut entzündliche oder infektiöse Erkrankungen im Behandlungsgebiet.

Risiken

In der orthopädischen Anwendung besteht das einzige bisher bekannte Risiko der ESWT für den Patienten darin, dass die Therapiewirkung nicht ausreicht und der Schmerz weiterhin bestehen bleibt. Eine vorübergehende Verstärkung des Schmerzes konnte in einigen wenigen Fällen beobachtet werden.
 
Bei einigen Patienten treten kurzzeitig örtliche Hautrötungen auf. In seltenen Fällen können bei empfindlicher Haut kleine punktförmige Blutergüsse entstehen, die sich nach einigen Tagen wieder zurückbilden. Langzeitschäden sind nicht bekannt.